KWZ-Bericht zum Jubiläum

20.01.2016 11:13 von ITS-Schmidt

Eine gesunde Narrenmischung

Kornwestheim Die Fasnetzunft wird 50 Jahre alt. Der Verein, der rheinische und schwäbisch-alemannische Elemente unter seinem Dach vereint, hat momentan 280 Mitglieder.  

Am 14. März 1966 kamen die Gründungsmitglieder der Fasnetzunft im Hotel Stuttgarter Hof zur konstituierenden Sitzung zusammen. Am 19. Juli erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister. Doch die Geschichte des Kornwestheimer Faschingstreibens reicht noch viel weiter zurück. Erstmals dokumentiert wurden im Jahr 1939 Pläne des TVK und des Musikvereins Presto, einen Umzug organisieren zu wollen. Damals sagte der Gemeinderat noch Nein. Natürlich wurden während des Zweiten Weltkriegs keine weiteren Anläufe unternommen.

Erst Mitte der 50er Jahre kamen die Städtischen Orchester wieder auf die Idee, einen Umzug für Kinder zu organisieren. Nach Unterbrechungen, war es 1962 der aus Mainz stammende Stadtrat Hans Guillard, der sich für das närrische Treiben stark machte. Er sollte 1966 auch zum ersten Präsidenten der Fasnetzunft werden. Mit von der Partie waren unter anderem der FDP-Stadtrat Dr. Gerhard Hämmerle sowie Paul Schweizer, Redaktionsleiter bei der Kornwestheimer Zeitung.

Mittlerweile, 50 Jahre später, hat der Verein 280 Mitglieder. „In guten Zeiten waren es auch schon um die 420“, verrät Maskenmeister Thomas Holz. Neben dem rheinischen Element, das Guillard zu verdanken ist und zum Beispiel aus Tanzgarde und Elferrat besteht, spielen auch Bestandteile der schwäbisch-alemannischen Fasnet eine große Rolle. So gibt es die Maskengruppe Garbenstrickle und Früchtle mit ihrer Einzelfigur, dem Till.

Die Aktivengarde, die „Blauen Blitzer“, feierte im Februar 1968 ihr Debüt. 1970 folgte die Kindergarde, 1977 die Juniorengarde. „Nicht zu vergessen unsere Tanzmariechen“, fügt Gardechefin Margarete Barth hinzu. Die heißen derzeit Jana Abt und Adriana Bernhardt.

Die Maskengruppe Garbenstrickle und Früchtle mit ihren blau-gelben Häs basiert auf einer Idee von Paul Schweizer, gebürtiger Schramberger und so mit den schwäbisch-alemannischen Fasnetsbräuchen vertraut. „Masken, Riemen, Glocken, alles wird von Hand hergestellt“, betont Thomas Holz.

Der schwäbisch-alemannischen Tradition folgt auch der Hemdglonker, der 1979 in Reihen der Fasnetzunft heimisch wurde. Die in ein Nachthemd gekleidete Figur zieht am Fasnetsdienstag durchs Alte Dorf und weist lautstark darauf hin, dass das Ende der Kampagne naht.

Ein Höhepunkt ist die alljährliche Prunksitzung der Fasnetzunft. Eingeladen zur Jubiläumsausgabe sind zahlreiche befreundete Vereine, unter anderem aus Winterthur und Aachen. Auch Prominenz aus Lokal- und Landespolitik hat zugesagt. Die Zunft-Granaten werden einen Auftritt absolvieren, genau wie Garden und Maskengruppe. Büttenreden, gleich zwei Guggenmusikgruppen, alles dabei.

Und dann können sie kommen, die nächsten 50 Jahre. Wobei die Fasnetzunft sicher auch ihr 55-jähriges Bestehen ordentlich feiern wird.

 

KWZ/Marius Venturini

 

Zurück